EIN PAAR NEUE SUITEN
ZWISCHENDURCH
Aus dem Tagebuch von Maria
13. November 2022
Ach wie gut, dass niemand weiß,...
Was macht unsere schrecklich nette Familie so aus? Gemeinsam nach vorn schauen, sich nicht aus den Augen verlieren, den Rücken stärken, Blitzableiter sein. Gemeinsam lachen, weinen, blödeln, streiten. An einem Strang ziehen. Den anderen so nehmen, wie er ist. Wie sie ist. Nur unwichtige Geheimnisse geheim halten. Upps, und da wären wir schon bei einer kleinen Sache, die uns alle ein wenig zum Schmunzeln gebracht.
Es gab ihn, den großen Traum von mir. Wirklich lässige, aufregende Suiten bei uns im Tirolerhof TUX zu bauen. Next step und so. Großes Thema bei uns am Familientisch. Zum Frühstück, beim Zwischendurchsnack. Am Abend. „Maria, jetzt haben wir doch grad erst den großen Um- und Ausbau hinter uns gebracht, sollten wir nicht einmal runter vom Gas, einmal einfach wirken lassen? All das Schöne, was unsere Gäste jetzt so schätzen?“
Viele Argumente, denen mein Kopf natürlich nickend folgte, aber mein Herz da drinnen, auch der Bauch, träumten weiter. Und ja, da war er trotzdem auch, dieser andere Kopf, in dem diese Suiten bereits fix und fertig waren. Kopfkino oder doch Tagträumen?
ES GIBT IMMER WAS ZU TUN – UND WENN´S ZWISCHENDURCH EIN PAAR NEUE SUITEN SIND.
Auf einmal waren wir zu Zweit. Plötzlich schlug auch in Nina dieses „Neue Suiten-will-haben-Herz“. Sie wurde meine so wichtige Verbündete. Im Kampf gegen die Vernunft. „Übermut tut manchmal gut“, sagten wir uns, und gingen es einfach an. Ein bisserl hinter dem Rücken vom Joggl und Matthias – womit wir wieder beim kleinen Geheimnis von oben sind. Wir ließen Pläne zeichnen und zeigten sie erst im Feber dieses Jahres dem Michi, dem lieben Innenarchitekten. „Super hat er gemeint, und wann willst das machen. 2024?“ „Nix da“, hab ich gesagt, gleich nach der Wintersaison, wenn wir zusperren. „Vergiss es“, hat er gemeint, „das schaffen wir niemals, niemand kann uns das so kurzfristig in der gewünschten Qualität umsetzen“.
Der Rest ist Geschichte. Keine dreieinhalb Monate später schlummerten die ersten Suitengäste in den neuen Vergnügungsstätten des Tirolerhofs Tux. Um ihren Wander- oder Wellnessurlaub in Tirol voll auszukosten.
DIE BADEWANNEN, DIE VIEL ZU GROSS WAREN
Aber der Weg dahin war ein mehr als aufregender. Muss grad selbst ein wenig grinsen, wenn ich an die vielen Hoppalas denke. An die Badewannen, die viel zu groß bzw. zu lang waren und einfach nicht reingepasst haben in die Badezimmer. Wer da wohl falsch gemessen oder geplant hat? Wir werden es niemals erfahren. Auf jeden Fall musste geschremmt werden, um den Wannen ein neues Zuhause zu geben. Aber zumindest hat jetzt jede Suite eine Badewanne in Form einer Maßanfertigung.
Und dann der Tag, an dem mein Joggl mehr als nervös wurde. Als sich herausstellte, dass ein Kranwagen geordert werden musste, der weder geplant noch budgetiert war. Der Blutdruck im Himmel aber es musste einfach sein.
Und die großformatigen Bilder einer wundervollen Künstlerin? Wieder wurden Maße genommen, in feinster Handwerkskunst gemalt, die Tischler traten zur Parade an – aber wie das Leben manchmal so spielt, wollte das Bild einfach nicht seinen Platz dort einnehmen, wo es sollte. Fragen Sie mich nicht warum, aber es wäre um einen Meter hinter den Möbeln verschwunden. Schade um die Prachtstücke. Sie fanden ein neues Zuhause. An anderer Stelle.
So, genug geplaudert. Ich könnte Ihnen wahrscheinlich noch die eine oder andere Anekdote über den ganz normalen Wahnsinn erzählen. Aber was am Ende zählt ist die Tatsache, dass wir uns im Hotel über 4 neue Suiten freuen, die zur großen Freude von Joggl – und natürlich von uns allen – intensiv nachgefragt, beschlafen und bewohnt werden. Hmmmm, und jetzt, wo ich drüber nachdenke, muss ich mir eingestehen, selbst noch in keiner davon genächtigt zu haben. Schande über mich.
Eure Maria